Rezension: "Die schöne Münchnerin" von Harry Kämmerer


DATEN

Die schöne Münchnerin von Harry Kämmerer - Graf Verlag - 295 Seiten - ISBN 978-3862200214 - Broschiert - 14,99 Euro - Hier kaufen

INHALT 

Bisher zierte sie das Sommerloch der beliebtesten Boulevardzeitung und die berühmte Galerie Ludwigs I. in Nymphenburg: Die schöne Münchnerin. Nun liegt sie leider auf dem Obduktionstisch von Gerichtsmedizinerin Dr. Gesine Fleischer. An der Gewinnerin des diesjährigen Schönheitswettbewers ist so gut wie nichts mehr echt, perfekter Körper, gemachte Brüste und korrigierte Nase durch die auch hin und wieder etwas Koks gezogen wurde. Doch bei näherer Betrachtung fällt auf, das die Nase irgendwie nicht zum Gesicht passt und dann stellt sich heraus, das die DNA der Nase nicht so recht zur DNA des restlichen Körpers passen will. Ein neuer Fall für das Team um Chefinspektor Mader mit Dackel Bajazzo, sowie Hummel, Dosi und dem schwangerschaftsgestressten Zankl. Die vier Ermittler nehmen die bekannten Münchner Schönheitschirurgen genau ins Visier und stoßen schon bald auf bizzare Geschäftspraktiken und einen "Organhandel" der ganz anderen Art. Musste die schöne Münchnerin sterben, weil sie über die wahre Herkunft ihrer Nase bescheid wusste und auspacken wollte?

MEINE MEINUNG 

Für echte Bayern und noch dazu jemanden der täglich in München unterwegs ist, ist dieses Buch natürlich perfekte Unterhaltung und ein wirklicher Geheimtipp. Das Buch startet gleich mit einer Verfolgungsjagd die ziemlich rasant ist. Der Leser wird in kurzen Kapiteln von einem Handlungsstrang zum nächsten geworfen, was vielleicht anfangs etwas verwirrend erscheinen mag, nach kurzer Zeit aber nicht weiter stört. Das Ermittlerteam um Hauptkommissar Mader ist durchweg sympathisch und der Autor versteht es alle vier Personen detailiert zu beschreiben. Zum einen der Einzelgänger Mader, der mit seinem Dackel Bajazzo am liebsten lange Sparziergänge an der Isar oder in den Bergen unternimmt. Dann die stämmige und robuste Doris "Dosi" Rossmeier, die mit einem gesunden Selbstbewusstsein gesegnet ist, von dem ganzen Model-Kram nichts hält und auch mit einer Kleidergöße größer als 38 zufrieden ist. Außerdem Hummel, der unsterblich in seine Beate verliebt ist, die dann auch noch einen anderen heiraten will. Er versucht sich auch noch als Autor, mit nur mäßigem Erfolg und als Sänger in einer Band. Und zum Schluss Zankl, dessen schwangere Frau ihn von einem Geburtsvorbereitungskurs zum nächsten treibt und schier wahnsinnig macht. Ein Fall der ganz ohne Blut auskommt und gespiekt ist mit diversen Lachern, die den Leser bestens unterhalten. Der Autor ist nicht zu detailverliebt, beschreibt aber die Szenen und Schauplätze sehr realistisch, sodass man auch als Nicht-Münchner sich direkt in die Szenen hineinversetzen kann. 

FAZIT 

Ein authentischer Provinzkrimi mit wenig bayerischem Dialekt der spannend, rasant und gleichzeitig auch komisch ist und bestens unterhält. Selbst das Cover ist, meiner Meinung nach, ein kleiner Hingucker. Noch ein kleiner Hinweis: Vom Autor ist bereits das Buch "Isartod" erschienen, das wohl der erste Teil der Reihe mit dem Ermittlerteam um Mader und Kollegen ist. Dies werde ich in nächster Zeit ebenfalls lesen.

4/5 Punkte 
Mein herzlicher Dank gilt vorablesen und dem Graf-Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

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